Nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes sind im Januar 2023 in Deutschland 98.632 Menschen gestorben. Diese Zahl liegt um 13% oder rund 11.000 Fälle höher als der Durchschnittswert (Median) für die Jahre 2019 bis 2022 für diesen Monat.

Nach dem Influenza-Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hat die Grippewelle kurz vor Jahresbeginn ihren Höhepunkt überschritten. Auch die Zahl der durch COVID-19 verursachten Todesfälle erreichte um diese Zeit einen weiteren Zwischenhöhepunkt. Mit dem Abklingen dieser Wellen ging auch die Gesamtzahl der Todesfälle zu Beginn des Jahres zurück.

In der ersten Kalenderwoche des Jahres 2023 (2. bis 8. Januar) lag die Zahl der Todesfälle noch deutlich über dem Durchschnittswert der vorangegangenen vier Jahre (+26% oder +5 191 Fälle). In der vierten Kalenderwoche (23. bis 29. Januar) verringerte sich diese Differenz auf +3% oder +622 Fälle.

Ein Vergleich der Gesamtzahl der Todesfälle mit der Zahl der an das RKI gemeldeten COVID-19-Todesfälle nach Sterbedatum ist derzeit bis einschließlich der dritten Kalenderwoche 2023 (16. bis 22. Januar) möglich. Bislang wurden dem RKI in dieser Woche 384 COVID-19-Todesfälle mit Todesdatum gemeldet. Die Gesamtzahl der Todesfälle lag im gleichen Zeitraum bei 1.500 Fällen, das sind 8 % mehr als der Durchschnittswert der vorangegangenen vier Jahre. In den letzten beiden Kalenderwochen des Vorjahres lag die Zahl der Todesfälle durch COVID-19 noch bei mehr als 1.000 – im Januar 2023 sind diese Zahlen also deutlich zurückgegangen.

Das EuroMOMO-Netzwerk zur Beobachtung von Sterblichkeitstrends klassifiziert die Ergebnisse der Übersterblichkeit auf der Grundlage einer Extrapolation unvollständiger Berichte und eines eigenen Konzepts der Übersterblichkeit im Vergleich mit anderen Ländern Europas. Anfang Januar 2023 wurde dort fast überall eine zumindest moderate Übersterblichkeit festgestellt. Sowohl die Zahl der betroffenen Länder als auch das Ausmaß der Übersterblichkeit gingen im Laufe des Monats deutlich zurück.