Rock Tech Lithium: Die Konsolidierungs-Welle im Lithium-Sektor startet
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Dirk Harbecke, Chairman von Rock Tech Lithium, erläutert Hintergründe zum Lithiummarkt

Die Nachricht war ein Hammer: Vor wenigen Tagen gab das australische Konglomerat Wesfarmers bekannt, für rund 544 Millionen US-Dollar Kidman Resources übernehmen zu wollen. Der Lithium-Developer entwickelt zusammen mit dem chilenischen Lithium-Produzenten SQM im Westen Australiens ein großes Hard-Rock-Lithium-Vorkommen. Nach einer Ressourcen-Schätzung vom März 2018 lagern dort bis zu 189 Millionen Tonnen Lithium-Oxid-haltiges Gestein. Das entspricht in etwa 6,5 Millionen Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalent. Die Offerte von Wesfarmers liegt 47 Prozent über der letzten Notiz von Kidman vor Bekanntgabe der Übernahme-Angebots – aber vermutlich immer noch deutlich unter dem fairen Wert der Lagerstätte, vor dem Hintergrund des enorm wachsenden Bedarfs an Lithium. Ein Zeichen, dass die Anleger immer ungeduldiger werden, und sich somit exzellente Einstiegspreise für große Konglomerate aus dem Minen- und Chemie-Bereich bieten.

Der Managing Director von Wesfarmers, Rob Scott, sagte, das Unternehmen habe sich zwei Jahre lang den Lithium-Sektor angesehen. Er erwartet, dass künftig vor allem Lithium-Hydroxid eine wichtige Rolle in der Automobilindustrie spielen wird, da die Hersteller immer mehr Autos mit großen Reichweiten produzieren wollen.

Schon vor dem Angebot vom Wesfarmers ist Bewegung in den Markt gekommen. So hat der Volkswagen-Konzern Anfang April mit Ganfeng Lithium eine Absichtserklärung zur langfristigen Lithium-Versorgung abgeschlossen. Darin wurde vereinbart, dass der chinesische Lithium-Produzent VW und seine Zulieferer in den kommenden zehn Jahren mit Lithium versorgt.

Ursprünglich hatte VW seinen künftigen Bedarf an Batteriezellen beziehungsweise Akkus auf jährlich 150 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr beziffert. Das entspricht in etwa dem 7- bis 8-Fachen Output der Gigafactory von Tesla, der derzeit größten Akku-Fabrik der Welt. Mittlerweile hat VW aber seine Pläne für Elektro-Autos noch einmal stark nach oben revidiert. Jetzt will der Konzern in den kommenden zehn Jahren insgesamt 22 Millionen Stromer auf die Straße bringen. Ursprünglich hatte VW mit 15 Millionen E-Autos gerechnet. Stefan Sommer, VW-Konzernvorstand für Komponenten und Beschaffung, sagte dazu: Im Jahr 2025 wird bereits rund ein Viertel unserer ausgelieferten Flotte elektrisch fahren. Entsprechend steigt unser Rohstoffbedarf für die Zellfertigung in den kommenden Jahren rapide.

Lithium-Angebot wird bald knapp werden

Die langfristige Sicherung des Leichtmetalls durch VW macht absolut Sinn. Noch gibt es auf dem Markt ausreichend Lithium, weil nur wenige E-Autos produziert werden. Experten rechnen jedoch damit, dass es schon Ende des Jahres zu Engpässen kommen könnte. Kurz zum Hintergrund: Derzeit gibt es weltweit bereits rund 40 Megafactories, die allerdings noch in einem vergleichsweise geringen Umfang Batteriezellen produzieren. Doch die Akku-Werke werden in den kommenden Monaten hochgefahren, wodurch die Nachfrage nach Lithium sprunghaft steigen wird.

Bereits im vergangenen Jahr hat sich der chinesische Konzern Tianqi Lithium für knapp 4,1 Milliarden Dollar mit rund 24 Prozent bei SQM eingekauft, dem zweitgrößten Lithium-Produzenten der Welt. Tianqi betrieb bereits vorher mit Albemarle, dem größten Lithium-Produzenten der Welt, ein Joint-Venture in Australien.

Vor allem chinesische Unternehmen haben schon früh erkannt, dass Lithium beim weltweiten Roll-out von Elektroautos eine strategische Bedeutung zukommt. Diese Erkenntnis wird sich langsam aber sicher auch bei den westlichen Autoproduzenten durchsetzen. VW dürfte da nur den Anfang gemacht haben. Was das für Lithium-Produzenten und -Developer wie Rock Tech Lithium bedeutet, kann man sich an fünf Fingern abzählen.

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