„Rumination“, Botschaft für ein friedliches Miteinander

Rumination – Rumi Nation! Rumi und was uns seine Gedanken heute noch sagen. Bericht von der Weltpremiere eines Monodramas in arabisch-türkischer Koproduktion. „Verbinden statt trennen!“

BildGetanzte Philosophie Friedensbotschaft aus einer fiktiven Welt ?

In Zeiten globaler Unruhen und einer zunehmend feindlichen Umwelt klingt die Botschaft eines Türken und eines Arabers fast wie ein modernes Märchen. Doch wie man weiß, ist nichts neu, nichts, das es nicht schon einmal gegeben hat. Und so, wie die Menschheit einerseits nicht aus ihren Fehlern lernt, so bemühen andererseits Menschen uralte Weisheiten als Aufforderung und Mahnung an das Heute.

Die Psychologie interpretiert Rumination als Neigung zum Grübeln und bezieht sich damit direkt auf den alt- persischen Poeten und Philosophen „Rumi“:

Dschalal ad-Din Muhammad Rumi (1207 – 1273) zählt zu den bedeutendsten persisch sprachigen Dichtern des Mittelalters und gilt als Mitbegründer der islamischen Mystik. Geboren in Balch im heutigen Afghanistan, lebte und wirkte er lange bis zu seinem Tod in Konya, der heutigen Türkei. Zu Zeiten Rumis wurde Anatolien im islamischen Raum, bezogen auf das Byzantinische Reich, als Rum („[Ost-] Rom“) bezeichnet, daher der Beiname Rumi (Römer). Der Mevlevi-Derwisch-Orden geht auf ihn zurück; von seinen Derwischen und späteren Anhängern wird er Mevlana (Herr/Meister) genannt. Von den Fundamentalen wird Rumi gemieden („Wo die Liebe erwacht, stirbt das Ich, der dunkle Despot.“) Umso erfreulicher ist es, wenn von diesem Poeten ein Monodrama Weltpremiere feiert.

Die „Rumination“ Uraufführung fand am 21. Februar 2016 im Dibba Theater statt und war sicherlich eine der multi-poetischsten Darbietungen beim 7.Internationalen Monodrama Festival auf dem „1. International Festival of Arts“ in Fujairah, dem östlichen der Vereinigten Arabischen Emirate.

Nach eben jenem großen alten persischen Schriftsteller und Philosophen wurden sieben seiner Kernaussagen unter der Regie von Emre Erdem auf die Bühne gebracht. Es tanzte der Ballerino Mehmet Nuri Arkan vom Istanbuler Opernballett. In einer Mischung aus klassischem und zeitgenössischem Tanz (Choreografie Ebru Cansiz, Bühne und Kostüm Özüdogru Cici, Dramaturgie und Licht Design Jale Karabekir) konnte der Solist einen beeindruckenden tänzerischen Fächer ausbreiten. Er gab dem Publikum den Genuss von hohen Sprüngen aus dem Stand und ohne merkbaren Kraftaufwand federte er scheinbar schwerelos über den Bühnenraum, um dann in rasanten Derwisch-Drehungen wieder Bodenhaftung zurück zu gewinnen. Das Theater war in ein langsam wechselndes, tiefes Rot getaucht, so wie die Farbe des Kostüms des Tänzers, das einem Römer glich, nämlich „Rumi“ selber.

In einem Epilog und sieben Phrasen transponierte Mehmet Nuri Arkan „Rumi“ in die Zuschauerschaft. Der englische Schauspieler Pip Utton sagte die Themen aus dem Off an: Sei wie ein Fluss der Großzügigkeit und Hilfe für Andere, wie die Sonne voll Mitgefühl und Gnade, wie Nacht, wenn es um das Verbergen von Fehlern Anderer geht. Bei Ärger und Wut, sei wie der Tod; in Bescheidenheit und Demut gleiche der Erde; in Toleranz gleiche dem Meer. Entweder existiere vor dich hin, wie du bist oder sei, was du erfahren hast,

Überdimensionalen Granatäpfeln wohnten diese philosophischen Gedanken von der Bühne schwebend optisch inne. Drinnen verbargen sich die unzähligen Weisheiten des Philosophen. Dem Zuschauer wurde ein Einblick in das Reich alt-persischer Weisheiten an Hand von sieben glitzerenden Granaten angereicht, in denen sich der Tänzer wie ein Juwel offerierte. Hier lag der Gedanke an Oscar Wilde und das Granatapfelhaus ganz nahe. Unweigerlich dachte man an den aufwendigen Gedichtband, mit Illustrationen von Heinrich von Vogeler. Der Tänzer schien dem Granatapfel entsprungen zu sein, wenn er zu einem Mix aus Weltmusik, Sufi und ethnisch arabischen Klängen aus dem Mittleren Osten oder Elektroversionen von Mozart und Schubert das Publikum verführte.

„Rumination“, der Traum von einer guten Welt, ist gedacht als die Aufforderung „nicht zu trennen, sondern Brücken zueinander bauen“, so Mohammed Al-Afkham, Festival Chef und Präsident des Internationalen Theaterinstituts, ITI Wordwide, einer der beiden Produzenten. Die Kollegin kommt aus Istanbul und heißt Boyali Kus, Painted Bird, der bunte Vogel. Dieses Theater spielt eine wichtige Rolle in der feministischen Bewegung der Türkei, heute mehr noch als zu seiner Gründung im Jahr 2000.

Die Koproduktion zwischen dem arabischen Festival und dem Painted Bird Theater, Istanbul, will auch in Europa ihren künstlerischer Appell aus den beiden Ländern VAE und Türkei verbreiten als getanzte Botschaft für ein Miteinander. Man will hoffen, es handelt sich nicht um die Nachricht aus einer fiktiven Welt. (Dieter Topp)

Foto: Said Al-Nahwi

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