,,Rassismus im Fußball“ – Podiumsdiskussion im Stuttgarter Rathaus

Der Profi-Fußball in Deutschland hat viele Gesichter und viele Hautfarben.

BildDoch der Euphorie über spielerische Höchstleistungen von Fußballern wie Cacau oder Khedira stehen fremdenfeindliche Äußerungen im Stadion gegenüber, auch in Stuttgart. Welche Bedeutung haben Rechtsextremismus und Rassismus im deutschen Fußball und wie geht die deutsche Zivilgesellschaft damit um? Das diskutieren prominente Vertreter aus Sport, Politik und Medien auf Einladung der MHMK, Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation, sowie der Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/Die Grünen am 16. Januar 2014 im Stuttgarter Rathaus. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter: http://www.macromedia-fachhochschule.de/hochschule/standorte/campus-stuttgart/anmeldung/details/2132.html

WAS Podiumsdiskussion „Rassismus im Fußball“
WANN Donnerstag, 16.01.14, 20 Uhr
WO Rathaus Stuttgart, Marktplatz 1, 70173 Stuttgart, mittlerer Sitzungssaal
WER o Ronny Blaschke (Sportjournalist)
o Gerd Dembowski (Sozialwissenschaftler)
o Benjamin Lauber (Stuttgarter Stadtrat Bündnis 90/Die Grünen)
o Willi Pietsch (Leiter des Dezernates 22 des Polizeipräsidiums Stuttgart)
o Christian Schmidt (Leiter VfB- Fanbeauftragte)
o Tanja Walther-Ahrens (ehem. Bundesliga-Spielerin und Trägerin des TOLERANTIA-Preises)
MODERATION o Dr. Marcus S. Kleiner (Medien- und Kulturwissenschaftler der Macromedia Hochschule)

München / Stuttgart, 08.01.2014 – „Rassistische, diskriminierende, homophobe und sexistische Anfeindungen sind in deutschen Stadien keine Ausnahme mehr. Diese Entwicklung ist besorgnis¬er-regend und verlangt Engagement auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen – auch auf der Seite der Veranstalter. Als Hochschule, die u.a. die zukünftigen Manager und Vermarkter von sport¬lichen und kulturellen Großveranstaltungen ausbildet, sehen wir uns hier besonders in der Pflicht“, so Dr. Marcus S. Kleiner, Medienwissenschaftler und Experte für Livekommunikation an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in Stuttgart.

Prof. Jürgen Faust, Präsident der Macromedia Hochschule, ergänzt: „Wir freuen uns, dass Dr. Kleiner mit der Grünen Gemeinderatsfraktion, der Stadt Stuttgart und dem Stadtjugendring Stuttgart e.V. prominente Akteure aus Politik und Gesellschaft als Veranstaltungspartner gewinnen konnte. Themen sozialer Verantwortung sind im Curriculum der Macromedia Hochschule fest verankert – auch die Podiumsdiskussion findet im Rahmen eines einsemestrigen Lehrprojektes im Studiengang Medienmanagement statt. Bildungsträger wie wir zählen schließlich zu den zentralen Vermittlungsinstanzen bei der Stärkung des ethischen Fundaments unserer Mediengesellschaft.“
Kurzporträts und Statements der Podiumsteilnehmer

Ronny Blaschke
Der Journalist Ronny Blaschke hat mit seinen Büchern „Angriff von Rechtsaußen – Wie Neonazis den Fußball missbrauchen“ (2011) und „Im Schatten des Spiels – Rassismus und Randale im Fußball“ (2007) erstmal eine systematische Bestandsaufnahme der rechts-extremen Fankultur im deutschen Fußball unternommen. Er sagt: „Menschenfeindliche Einstellungen wie Rassismus können im Fußball leichter ausbrechen als anderswo, befördert durch den Männlichkeitskult, den Chauvinismus und das Überlegenheitsdenken dieser Sportart. Dieses Klima machen sich auch Neonazis zu Nutze. Daher müssen sich Vereine und Verbände frühzeitig gegen Instrumentalisierung wehren.“

Gerd Dembowski
Der Sozialwissenschaftler Gerd Dembowski engagiert sich in Projekten der Bildungs- und Sozialarbeit wie „Football against Racism in Europe“ (FARE), dem Bündnis Aktiver Fu߬ball¬fans e.V. (BAFF) aber auch der UEFA und EU. „Der Anschluss an bestimmte Fangruppen kann für junge Menschen den Einstieg in die rechtsextreme Szene bedeuten. Hier sollen meine Projekte eine Sensibilisierung und Orientierung bieten.“ Über seine Arbeit berichtet Dembowski gemeinsam mit Jürgen Scheidle in dem Buch „Tatort Stadion. Rassismus, Anti¬semitismus und Sexismus im Fußball“ (2002).

Benjamin Lauber
„Der Volkssport Fußball wird missbraucht, um Menschen anderer Hautfarbe und Nationalität, aber auch anderer sexueller Identität zu diskriminieren. Solche Äußerungen stillschweigend zu tolerieren und als Bestandteil einer unvermeidlichen Stadionkultur abtun, wäre ein Armutszeugnis für unsere Demokratie. Rassismus im Fußball ist deswegen so gefährlich, weil Fußball von Emotionen lebt. Genau in diesen Emotionen liegt aber auch eine große Chance: Sport im Allgemeinen und Fußball im Besonderen ist immer auch Fair Play und Integration. Das gilt es zu stärken und dieser Aufgabe müssen wir uns alle stellen, denn Rassismus können wir nur gemeinsam begegnen. Mit dieser Podiumsdiskussion wollen die Grünen in Baden-Württemberg den gesellschaftlichen Diskurs darüber unterstützen“, so Benjamin Lauber Stuttgarter Stadtrat zu seiner Beteiligung an der Veranstaltung.

Willi Pietsch
Willi Pietsch, geboren in Stuttgart, ist Leiter des Dezernates 22 des Polizeipräsidiums Stutt¬gart, Fachkoordinator für Jugendsachen, Sprecher der AG Jugendkriminalität Region Stutt¬gart, Mitglied im Jugendhilfeausschuss der Landeshauptstadt Stuttgart und Mitglied im ört¬lichen Ausschuss für Sport und Sicherheit. Zudem ist er zuständig für die repressiven und präventiven Bereiche Jugendbanden/Jugendgruppen, Hooliganismus/Gewalt im Zusam¬men¬hang mit Fußballbegegnungen, Rockergruppen und rockerähnliche Gruppierungen, jugendliche Intensivtäter, Jugendliche und erwachsene Vermisste und als Besonderheit das „Haus des Jugendrechts“.

Christian Schmidt
Seit 2010 ist Christian Schmidt Leiter der VfB Fanbeauftragten, die zwischen den unter-schiedlichen Perspektiven und Interessen der vielseitigen Fan-Szene und des Vereins vermitteln. „Ich bin selbst der größte Fan des VfB Stuttgart. Deshalb will ich mit meiner Arbeit dazu beitragen, dass wir in Stuttgart ein gutes, positives Stadionerlebnis haben und niemand diskriminiert wird – weder auf dem Spielfeld noch auf den Rängen.“

Tanja Walther-Ahrens
Die frühere Profi-Fußballerin, Sportwissenschaftlerin und Autorin des Buches „Seiten¬wechsel: Coming-Out im Fußball“ (2011) engagiert sich gegen Homophobie im Fußball. Im Jahr 2008 erhielt sie dafür gemeinsam mit Philipp Lahm und Theo Zwanziger den TOLERANTIA-Preis. „Deutsche Fußballstadien sind einer der konservativsten Bereiche in unserer Gesellschaft“, sagt sie. „Erst wenn Schwule und Lesben dort akzeptiert werden, leben wir in einer wirklich toleranten Gesellschaft.“

Moderation
Dr. Marcus S. Kleiner
Dr. Marcus S. Kleiner ist Experte für Live-Kommunikation, Entertainment, Popkulturen und Populäre Medienkulturen. Er lehrt im Studiengang Medienmanagement am Campus Stutt¬gart der MHMK. Dr. Kleiner studierte Philosophie, Soziologie und Literatur¬wissen¬schaften. Er promovierte im Fach Soziologie mit der Arbeit „Medien-Heterotopien. Diskursräume einer gesellschaftskritischen Medientheorie“. Darin bringt er verschiedene medien-, sozial- und kommunikationswissenschaftliche Ansätze in einen Dialog, um die mediale Konstruktion sozialer Wirklichkeit zu beschreiben.

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