Mit leistungsfähigen Infrastrukturen gelingt Deutschland der Weg in die Gigabitgesellschaft!

Die Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär und IfKom e.V. im Gespräch im Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur über die Möglichkeiten, den Breitbandausbau zu beschleunigen.

Bildo Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär und IfKom im Gespräch
o Breitbandziel bleibt Herausforderung
o Langfristziel für Hochgeschwindigkeitsnetze liegt deutlich höher
o Deutschland als digitales Wachstumsland Nr. 1 zu etablieren, erfordert Anstrengung von Politik und Wirtschaft

In der Informationsgesellschaft stellen leistungsfähige Infrastrukturen nicht nur das Rückgrat für digitale Geschäftsprozesse dar. Breitbandige Anschlüsse sind auch erforderlich, um allen Bürgern den Zugang zum Internet zu ermöglichen. Ein zügiger, flächendeckender Breitbandausbau ist daher für den Wirtschaftsstandort Deutschland im globalen Wettbewerb unverzichtbar. In dieser Bewertung sind sich die Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär sowie der Ingenieurverband IfKom – Ingenieure für Kommunikation e. V. einig. Der IfKom-Bundesvorsitzende Heinz Leymann sowie Andreas Hofert, Mitglied des Bundesvorstands, diskutieren mit der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur über die Möglichkeiten, den Breitbandausbau zu beschleunigen.

In der Breitbandpolitik viel erreicht

Eine positive Bilanz der bisherigen Fortschritte zieht Dorothee Bär mit Blick auf die Maßnahmen der Bundesregierung und insbesondere des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Erstmals trägt ein Ministerium die ,digitale Infrastruktur‘ auch im Namen. Das hat auch international Beachtung gefunden. Auch wenn aus meiner Sicht die Aktivitäten mindestens eine Legislaturperiode früher hätten beginnen können, haben wir uns in kürzester Zeit einen klaren Maßnahmenkatalog für den Breitbandausbau erarbeitet und die Finanzierung gesichert. Mit der Netzallianz haben wir ein wichtiges Instrument für die Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft geschaffen. Wir werden unsere im Koalitionsvertrag vereinbarten Ziele umsetzen und die Digitale Agenda der Bundesregierung voranbringen.“

Aus Sicht des IfKom-Bundesvorsitzenden Heinz Leymann stehen noch wesentliche Herausforderungen an, bis das für 2018 festgeschriebene Ziel eines Breitbandausbaus von mindestens 50 Megabit pro Sekunde flächendeckend erreicht ist. „Mitte des Jahres 2016 betrug der Abdeckungsgrad für diese Bandbreite 71,2% der Haushalte. Bis 2018 wären somit noch 28,8 Prozent der Haushalte, vor allem in ländlichen Regionen, anzuschließen. Allerdings betrug der Fortschritt der letzten 12 Monate seit Mitte 2015 lediglich 2,5 Prozentpunkte. Das macht uns als Ingenieurverband Sorgen, wohl wissend, der technische Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Die Vernetzung im Internet der Dinge und das Datenvolumen auch für private Haushalte nehmen rasant zu.“

Die Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär weist auf die Vielzahl der Maßnahmen hin, die inzwischen eingeleitet wurden, um den Breitbandausbau zu beschleunigen. „Mit nunmehr rund 4 Milliarden Euro steht ein Bundesförderprogramm zur Verfügung, das insbesondere den Ausbau in den Regionen beschleunigen soll, die eigenwirtschaftlich für keinen Netzbetreiber rentabel sind. Die Fördermaßnahmen von Bund und Ländern ergänzen sich sinnvoll. Abstimmungsbedarf sehe ich noch mit der EU. Die dortigen Förderbestimmungen müssen angepasst werden. Beispielsweise ist eine Förderung nicht möglich, wenn ein Gebiet bereits mit 30 Megabit pro Sekunde erschlossen ist.“ Ergänzend weist Dorothee Bär auf die Verabschiedung des DigiNetz-Gesetzes hin, das dafür sorgen wird, dass bei jedem Verkehrsinfrastrukturprojekt Glasfaserkabel mit verlegt werden.

Schneller Ausbau auch eine Frage der richtigen Technik

Angesichts der erforderlichen Geschwindigkeitszunahme im Ausbau von Breitbandnetzen wird der Einsatz von Übertragungstechniken wie Vectoring, die das bereits vorhandene Kupfernetz leistungsfähiger machen, kritisch diskutiert. Aus technischer Sicht, so betont Andreas Hofert vom Ingenieurverband IfKom, sei Vectoring durchaus geeignet, die in den nächsten Jahren zu erwartende Nachfrage nach Bandbreite zu bewältigen. Insofern trage die jüngste Entscheidung der Bundesnetzagentur zum Vectoring-Ausbau im Nahbereich dazu bei, viele Haushalte und auch Unternehmen schneller mit einer höheren Bandbreite versorgen zu können. Technisch bedingt kann jedoch immer nur ein Netzbetreiber, in der Regel die Deutsche Telekom, einen Vectoringbereich versorgen. „Als Ingenieure betrachten wir aber nicht nur die Technik, sondern auch die Wirtschaftlichkeit und den politisch gewollten Wettbewerb“ ergänzt Heinz Leymann. Die kurzfristig möglichen und sehr wichtigen Kapazitätserhöhungen mittels Vectoring seien daher in gleichem Maße wie andernorts mit einer Glasfaserausbaustrategie zu unterlegen. Langfristig müsse eine flächendeckende Glasfaserinfrastruktur das Ziel sein.

Für Dorothee Bär ist die Entscheidung zum Vectoring-Einsatz eine Maßnahme der Bundesnetzagentur, die diese weisungsunabhängig trifft. Mit Bezug auf das Breitbandziel der Bundesregierung betont sie: „Wir sind bei der Festlegung unserer Ziele immer von einem Technologiemix ausgegangen. Wir werden ein Land, das nahezu vollständig mit Kupferleitung oder mit Hybridleitungen der Kabelnetzbetreiber erschlossen war, nicht kurzfristig wirtschaftlich mit Glasfasern versorgen können. Insofern wird das Ziel von 50 Megabit pro Sekunde bis zum Jahr 2018, das wir selbstverständlich nur als ein Etappenziel auf dem Weg zu den Gigabitnetzen ansehen, nur mit einem Mix aus funk- und kabelgebundenen Übertragungswegen zu erreichen sein. Dabei stellen wir die politischen Weichen so, dass wir den Weg in die Gigabitgesellschaft ebnen.“
Wichtiger als über die richtige Technik zu diskutieren sei jedoch, die Begeisterung für die Anwendungen zu steigern. Dorothee Bär plädiert dafür, in der Politik die Digitalisierung als das wichtigste strategische Thema für die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland zu positionieren.

Breitbandziele gehen weiter

Der Bandbreitenbedarf wird in den kommenden Jahren deutlich steigen. Diese Einschätzung aus vielen Gutachten teilen die IfKom e.V.. Angenommen wird eine Zunahme des Datenverkehrs bis zum Jahr 2020 um den Faktor 1.000. Neben dem klassischen Internet werden es Industrieanwendungen sein, die nicht nur hohe Datenraten, sondern auch sehr geringe Verzögerungszeiten (Latenz) benötigen. Wenn im Bereich Industrie 4.0 und im Internet der Dinge viele Geräte miteinander kommunizieren und davon zeitkritische Produktions- oder Logistikprozesse abhängen sowie Informationen für das automatisierte Fahren übertragen werden, wird eine noch leistungsfähigere Infrastruktur benötigt. Neben einem flächendeckenden Glasfasersetz müssen auch die Funknetze aufgerüstet werden. Die IfKom begrüßen daher ausdrücklich die Initiative des Bundesministers für Verkehr und digitale Infrastruktur zur Entwicklung einer Strategie zur Einführung der nächsten Mobilfunkgeneration 5G in Deutschland.

Dorothee Bär: „5G ist ein unverzichtbarer Bestandteil zukünftiger Hochleistungsnetze. Wir haben diese Initiative aufgelegt, um mit der Entwicklung von Hochleistungsnetzen den Standort Deutschland zukunftssicher zu machen. Unser Ziel ist es, Deutschland zu einem Leitmarkt der 5G-Anwendungen zu entwickeln. Zu den Anwendern zählt neben Industrie 4.0, Energiesteuerung und eHealth auch das automatisierte und vernetzte Fahren. Dafür sind zukünftig nicht nur Bandbreite, sondern auch andere Qualitätsparameter wie Latenz von erheblicher Bedeutung. Diese Zusammenhänge werden z. B. auf dem digitalen Testfeld Autobahn auf der A9 untersucht.“

Nach Auffassung des Ingenieurverbandes IfKom bedingt ein 5G-Netz, das bezüglich der Flächenabdeckung mit kleineren Funkzellen arbeitet und somit mehr Funkmaste benötigt, Glasfasernetze in der Fläche, um den Verkehr auch zu den Funkzellen transportieren zu können. Diese künftigen Anforderungen müssen bereits heute in der Planung der Netzbetreiber berücksichtigt werden.

Zusammenfassend stellen Dorothee Bär und die Vertreter der IfKom fest, dass bei aller Anstrengung, das 50 Megabit pro Sekunde Ziel bis zum Jahr 2018 zu erreichen, bereits heute weiter in die Zukunft geplant werden muss.

„Wir unterstützen als Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur den Weg in die Gigabitgesellschaft. Daher werden es auch Gigabit sein, die nach 2018 Ziel sein müssen. Unsere Aufgabe ist es, die Infrastrukturen von morgen bereitzustellen. Wenn wir vermeiden wollen, dass Bürger und Unternehmen wegziehen, müssen wir für eine leistungsfähige digitale Infrastruktur sorgen. Ich sehe das als Verpflichtung des Staates für die Daseinsvorsorge der Bürgerinnen und Bürger an“

Die IfKom sehen die Verantwortung für die Entwicklung der digitalen Infrastrukturen nicht nur beim Verkehrsministerium. „Hier sind alle Akteure gefragt, die politischen Instanzen ebenso wie die Industrie!“, unterstreicht Heinz Leymann.

Weg in die Gigabitgesellschaft gestalten

Neben einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur gilt es aus Sicht der IfKom, weitere Punkte der bereits in der Digitalen Agenda der Bundesregierung genannten Handlungsfelder voran zu bringen. So werden immer mehr Daten miteinander verknüpft und führen zu neuen Dienstleistungen und Produkten. Die als ,Big Data‘ bezeichneten Datensammlungen müssen in intelligenter Weise verknüpft und als ,Smart Data‘-Anwendungen einen sinnvollen Nutzen ergeben. Solche Anwendungen gilt es nach Auffassung der IfKom zu fördern und gleichzeitig die Sicherheit persönlicher Daten zu gewährleisten.

Dorothee Bär weist darauf hin, dass bereits in der Digitalen Agenda das Ziel festgelegt sei, Deutschland zum digitalen Wachstumsland Nr. 1 in Europa zu machen: „Dazu gehört zum Beispiel auch die digitale Bildung als ein wichtiger Schwerpunkt für die Gesellschaft. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unterstützt die digitale Bildung. Dabei ist nicht nur die Anbindung von Schulen und Bildungseinrichtungen sowie deren Ausstattung wichtig, entscheidend ist es, dass alle dort Tätigen auch von der Notwendigkei

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Die Ingenieure für Kommunikation e. V. (IfKom) sind der Berufsverband von technischen Fach- und Führungskräften in der Kommunikationswirtschaft. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder – Ingenieure und Ingenieurstudenten sowie fördernde Mitglieder – gegenüber Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Der Verband ist offen für Studenten und Absolventen von Studiengängen an Universitäten und Hochschulen aus den Bereichen Telekommunikation und Informationstechnik sowie für fördernde Mitglieder. Der Netzwerkgedanke ist ein tragendes Element der Verbandsarbeit. Gerade ITK-Ingenieure tragen eine hohe Verantwortung für die Gesellschaft, denn sie bestimmen die Branche, die die größten Veränderungsprozesse nach sich zieht. Die IfKom sind Mitglied im Dachverband ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine e. V. Mit über 50.000 Mitgliedern zählt der ZBI zu den größten Ingenieurverbänden in Deutschland.

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