Holistic Healing: Ein Hongkonger Lifestyle-Trend mit Zukunft

Die Nachfrage nach Wellness-Dienstleistungen und Produkten war niemals größer – so auch in der Metropole Hongkong.

BildNach einer aktuellen Studie des Global Wellness Institute setzt der Markt weltweit mehr als 3,4 Billionen US-Dollar um und damit fast dreimal so viel wie die globale Pharmaindustrie mit einer Billion US-Dollar. Während Fitness- und Wellness-Trends in Hongkong kommen und gehen, scheint sich Holistic Wellness in der Metropole zu etablieren. Hierbei handelt es sich um ein facettenreiches Gesundheitskonzept, das Körper und Geist sowie speziell die Ernährung einschließt.

Die Menschen setzen Gesundheit mit Ernährung und Fitness gleich, dabei sei es so viel mehr als das, sagt Stephanie Tan. Tan ist Executive Director von The Kinnet, einem Wellnesszentrum in Sheung Wan, deren Zielgruppe Hongkongs alternde Gesellschaft ist. „Alles was wir tun, läuft über unser Gehirn und daher ist es wichtig, dass wir unsere kognitive Gesundheit optimieren. Das ist auch der Grund, warum sich unser Zentrum auf das physische, mentale und emotionale Wohlbefinden unserer Kunden spezialisiert hat.“

Zu den führenden Anbietern in Hongkong, die Fitness früh als Lifestyle-Trend entdeckten, zählt die Pure Group. Gegründet im Jahr 2002 umfasst das Unternehmen vier Marken: Pure Fitness, Pure Yoga, Nood Food und Pure Apparel. Das Angebot von Pure Yoga reicht von Ashtanga bis hin zum Wall Rope Yoga, während Pure Fitness Einheiten wie Boot Camps oder Cardio Pilates anbietet. „Die Pure Group ist eine integrierte Gemeinschaft, die Menschen dabei hilft, einen ausbalancierten 360-Grad-Lifestyle zu realisieren“, sagt CEO Colin Grant, der das Unternehmen in einem 6.500 Quadratmeter großen Hongkonger Studio eröffnete. Längst konnte die Pure Group über die Stadtgrenzen hinaus expandieren – bis nach Shanghai und New York.

Eine Marktlücke im Bereich gesunde Ernährung nahm die Pure Group zum Anlass, um 2013 Nood Food zu gründen. Hierbei handele es sich um eine kulinarische Linie, die entwickelt wurde, um den Körper gezielt auf den Sport vorzubereiten und anschließend mit Nährstoffen zu versorgen, so Colin Grant, ein ehemaliger Tennisprofi. „Speisen und Getränke sind ein von Fitness- und Yoga-Studios abweichendes Geschäftskonzept. Das richtige Personal und die Einrichtungen zu finden, war entscheidend für die Gründung von Nood Food. Mit Moises Mehl konnten wir zum Beispiel einen Spitzenkoch im Bereich Rohkost gewinnen und unsere eigene Produktionsstätte gründen.“

Viele der Kunden, die das Nood Food unterwegs zu sich nehmen, sind Pure Yoga-Teilnehmer oder Pure Fitness-Mitglieder. Das Essen wird zudem über die E-Commerce-Plattform allnood.com vertrieben, die auch Säfte mit reinigender Wirkung anbietet, wie auch über Kooperationen mit Deliveroo und Food Panda.

Die Szene rund um das ganzheitliche Wohlbefinden wachse in Hongkong und weltweit rasant, weil immer mehr Menschen die Vorzüge eines gesunden Lebensstils zu schätzen wissen, sagt Colin Grant. „Das globale Wachstum wird sich aufgrund der gesundheitsaffinen Millennials noch beschleunigen. In einer hektischen Stadt wie Hongkong ist es schwierig, einen ausbalancierten Lebensstil zu verwirklichen. Wir fühlen uns verpflichtet, den Leuten zu zeigen, dass es dennoch möglich ist. Wir bieten das beste Umfeld und die Einrichtungen für das ganzheitliche Wohlbefinden an, um einen positiven und genussvollen Lebensstil zu erreichen“, sagt Colin Grant und ergänzt, dass sich die Haltung der Hongkonger diesbezüglich verändere. „Die ganzheitliche Gesundheit wird nicht länger als eine Nischen-Obsession betrachtet, sondern vielmehr als ein natürlicher Weg, um alle Aspekte des Lebens von Beziehungen bis hin zur Karriere zu verbessern und sich generell agiler und glücklicher zu fühlen.“

Im August hat The Warrior Academy eröffnet, deren Konzept auf Kraft und Konditionierung, Kampfsportarten, Ernährung und Lifestyle-Beratung ausgerichtet ist. Um die ganzheitliche Betrachtungsweise einen Schritt weiterzuentwickeln, gehört zur Akademie im Central District auch das Café „The Elephas“, wo Mitglieder ihrem Körper neue Energie zuführen können. „Viele Menschen leben in einem strukturellen Ungleichgewicht. Durch ein heilendes und stärkendes Trainingsprogramm bringen wir unsere Mitglieder zurück zu den Grundlagen und zeigen ihnen, wie sie ihr eigenes Körpergewicht einsetzen können“, sagt Mitbegründerin Tricia Yap.

Bis zu drei Trainer werden jeweils einer Gruppe von zwölf bis 15 Teilnehmern zugeordnet, um sich dem Fitnessprogramm auf eine unterhaltsame Art zu nähern. Hierzu zählen etwa Einheiten im olympischen Heben und Training mit einem leichten Säbel, basierend auf der thailändischen Schwertkampfkunst. Die Akademie bietet auch Hongkongs ersten MMA (Mixed Martial Arts)-Kurs nur für Frauen. Das Lean und Mean-Programm zeigt, wie man mental und körperlich fit wird und es wird für das Erreichen individueller Ziele maßgeschneidert.

Es kann schwierig sein, gesunde und frisch zubereitete Mahlzeiten zu finden. Ein Grund warum, laut Tricia Yap, das Café „The Elephas“ eröffnet wurde. „Alles wird vor Ort hergestellt und wir benutzen keine bereits verarbeiteten Zutaten. Sogar die Fischsoße in Thai-Gerichten wird durch Apfelessig ersetzt.“ Mitglieder der Akademie können Gerichte wie etwa Quinoa-Hühnchen-Salat bereits vor dem Training ordern.

Der Wellness-Markt mit seinen Ernährungstrends und den vielen Fitnesskursen, sei ein hart umkämpftes Geschäft, gibt Tricia Yap zu. „Aber es geht nicht nur um Trainingserfolge, sondern auch darum, die Balance zu finden.“

Ausbildung sei der Schlüssel, so Yap. Daher werde die Akademie künftig auch verschiedene Seminare zu Themen wie ausgewogene Ernährung und Gesundheit durch Schlaf anbieten. „In manchen Fällen geht es nicht nur um das Training oder die richtige Ernährungsweise, sondern um ausreichend Schlaf – vier oder fünf Stunden, das ist einfach nicht genug. Sie können hart trainieren, aber wenn Sie nicht gut schlafen, können Sie nicht das Beste aus sich herausholen. Der Körper ist ein hochkomplexer Apparat. Es geht nicht nur um trainieren, trainieren, trainieren.“

Eines der ersten Zentren in Hongkong, das sich der ganzheitlichen Wellness verschrieben hat, war Alive Wellness. Vor sechs Jahren gegründet, bietet es alles von Akupunktur und Cranio-Sacral-Therapie bis hin zur spirituellen Begleitung und Gruppenmeditationen. „Zum damaligen Zeitpunkt haben sich noch nicht viele Zentren mit den physischen und psychischen Aspekten von Wellness beschäftigt. Aber wir wollten unsere Kunden wissen lassen, wo genau die Quelle ihres Schmerzes liegt, anstatt zu sagen, dass sie zum Arzt gehen und sich entzündungshemmende Medikamente verschreiben lassen sollen „, sagt Gründerin Alice Yuen.

Das Leben ihrer Kunden zu analysieren und zu verstehen, wie der Geist funktioniert, sei eine nachhaltige Lösung für Wellness, so Yuen. Wenn jemand zum Beispiel Nacken- oder Schulterschmerzen hat, kann dies auf eine emotionale Überlastung zurückzuführen sein. Daher wird eine Akupunkturbehandlung häufig in Kombination mit einer Mentoring-Sitzung angeboten, um sich auch mit dem Gefühlsleben des Klienten zu befassen. Über die Akupunktur hinaus sind auch die wöchentlich stattfindenden Gruppenmeditationen sehr beliebt. „Die Menschen beginnen zu verstehen, wie ihr Geist arbeitet. Und indem sie sich Zeit nehmen und sich mit sich selbst beschäftigen, übernehmen sie mehr Verantwortung für ihr Leben“, betont sie.

Alive Wellness bietet auch einen Raum für die Gemeinschaft, in dem neben Yoga-Therapien auch Lunch-Time Gespräche stattfinden. „Wir bieten ein Forum, wo Menschen ihr Mittagessen zu sich nehmen und sich währenddessen Vorträge zu aktuellen Themen wie Atmung und emotionale Befreiung anhören können.“ Alice Yuen glaubt, dass immer mehr Menschen darauf achten wie Körper, Geist und Seele miteinander verbunden sind, anstatt einfach nur eine medizinische Diagnose zu erhalten. „Viele Kunden konsultieren verschiedene Physiotherapeuten, übersehen dabei aber den mentalen Aspekt. Dies verändert sich, wenn die Menschen die Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen.“

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