HKTDC Entrepreneur Day: unternehmerische Einblicke im Fokus des Hongkonger Start-up-Runway

Mit einer Rekordbeteiligung von mehr als 17.600 Besuchern – 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr – ging die 9. Auflage des HKTDC Entrepreneur Day am 20. Mai 2017 zu Ende.

BildZu der zweitägigen Veranstaltung, die vom Hong Kong Trade Development Council (HKTDC) organisiert worden war, kamen mehr als 270 Aussteller aus verschiedenen Branchen.

„Vision Explorer: Venturing into the Future“ war das Thema des Start-up-Runway-Forums an beiden Tagen. Erfolgreiche Unternehmer gewährten Einblicke und teilten ihre Start-up-Erfahrungen. Zu den Referenten des Plenums am Eröffnungstag gehörten Ming-Wai Lau, Vorsitzender der Commission on Youth, und Gene Soo, Mitbegründer von StartupsHK, der auch als Moderator durch die Veranstaltung führte. Zu den Vertretern lokaler Unternehmer zählten Simon Loong, Mitbegründer und CEO von WeLab Holdings, eines der weltweit führenden FinTech-Unternehmen; Shing Chow, Gründer und CEO der Logistik-Plattform Lalamove, und TravelTech-Pionier Terence Kwok von Tink Labs Limited, der erst kürzlich Fördergelder in Höhe von 100 Millionen USD erhielt.

„Ein Unternehmen zu gründen, ist nicht nur der Traum vieler junger Menschen“, so Ming-Wai Lau. „Laut internationaler Umfragen beläuft sich das Durchschnittsalter von Unternehmern auf rund 40 Jahre. Es ist nie zu spät, sein eigenes Unternehmen zu gründen.“

Simon Loong berichtete, dass er seinen früheren Job im Alter von 36 Jahren aufgegeben habe, um Unternehmer zu werden und die Online-Kreditplattform WeLab Holdings aufzubauen. „Ich habe in der Kreditabteilung einer Bank gearbeitet. Damit Privatdarlehen finanzielle Schwierigkeiten lösen konnten, mussten Kreditantragsteller zunächst zur Bank gehen und die Dokumente unterzeichnen und danach konnte ihr Antrag noch abgelehnt werden. Meine Idee war, die Stärken der traditionellen Banken im Risikomanagement und im Treasury Management mit innovativen Big-Data-Technologien zu kombinieren“, erinnert er sich. „Mit Big Data und Kreditanträgen, die rund um die Uhr ohne Face-to-Face-Kontakt gewährt werden können, steigt das Verständnis der Menschen.“

Ziel von Stanford-University-Absolvent Shing Chow, Lalamove, war es, als Unternehmer die Welt zu verändern. „Der Prozess der Anmietung eines Kleintransporters ist heute nicht mehr ein manueller, sondern ein digitaler und ich sah diese Veränderung als einmalige Chance für mich. Ein altes Sprichwort besagt, wer als Kind nicht fleißig lernt, wird als Transportarbeiter enden. Ich bin dagegen durch fleißiges Lernen in diese Branche gekommen. Heute verändert die steigende Technikorientierung das Denken der Menschen.“

Schnell wachsende Start-ups sollten den globalen Markt als Teil ihres Erfolgskonzeptes ansehen, so Ming-Wai Lau von der Commission on Youth. Er ermutigte die Entrepreneure, sich nicht nur auf Hongkong auszurichten, sondern auch auf das chinesische Festland und die Märkte in Übersee und sich dabei von persönlichen Zielen, der geschäftlichen Natur oder den Produkten und Dienstleistungen leiten zu lassen.

Für die Altersgruppe von 25 bis 30 Jahren habe der Fintech-Gigant WeLab eine Basis von mehr als 17 Millionen Nutzern aufgebaut, so Simon Loong, für den ein Teil der Start-ups ein exponentielles Wachstum erreichen kann, wenn sie nicht von persönlichen Kontakten abhängig sind. Dem Bericht „Fintech 100 – Presenting the world’s leading Fintech innovators for 2016“ von KPMG zufolge, rangiert WeLab auf dem chinesischen Festland auf Platz sechs und belegt weltweit den 33. Rang. „Jedes Land und jede Region hat eigene Regeln. Also haben wir uns dazu entschlossen, uns dem riesigen Markt ganz in unserer Nähe zu öffnen, dem chinesischen Festland“, sagte Loong.

Terence Kwok von Tink Labs berichtete, dass er sein Philosophie- und Arabistik-Studium an der Universität von Chicago abbrach, um die Bedürfnisse von Reisenden zu erfüllen. Er begann mit dem Mobiltelefon-Verleih an Flughäfen, bevor er sein Angebot um Mobiltelefone und Tablets für Hotels auf der ganzen Welt erweiterte. Für ihn sei der Fokus, wie man ein Geschäft anstoße, nicht wichtig, so lange sich das Geschäftsmodell weiterentwickle.

Mit Blick auf die anhaltenden Cash-Flow-Probleme, mit denen Unternehmer konfrontiert sind, empfahl Ming-Wai Lau ihnen die Prüfung einer Reihe von Hilfsprogrammen unter anderem die der Hongkonger Sonderverwaltungszone. Dazu gehörten aber auch der Besuch von Veranstaltungen wie des HKTDC Entrepreneur Day, die potenzielle Wege für Fundraising anbieten.

„Die Performance des Finanzierungsmarktes ist unbeständiger als die der Realwirtschaft. 2014 war Online-to-Offline (O2O) stark nachgefragt und Investoren reagierten schnell mit unmittelbaren Investitionen. Allerdings hat sich dieser Trend Ende 2015 umgekehrt“, so Shing Chow von Lalamove. „Wir trafen uns mit mehr als 50 potenziellen Investoren, aber keiner zeigte Interesse. Risikokapitalgeber waren auf der Suche nach sogenannten Unicorn-Start-ups mit einer geschätzten Bewertung von 1 Milliarde USD oder mehr – ein Hauptgrund, warum wir abgelehnt wurden.“

Aber auch Hongkongs Unicorn-Start-up Tink Labs sah sich mit Fundraising-Barrieren konfrontiert. „Wir wurden mehr als 50 Mal abgewiesen. Nehmen Sie es nicht zu ernst, wenn Sie abgelehnt werden. Was zählt, ist das Festhalten an ihren Überzeugungen und ihre Beharrlichkeit“, sagte Terence Kwok.

Eine beliebte Methode des Fundraisings ist das Pitching. Der HKTDC Entrepreneur Day bot ein Forum für Unternehmer in Form von Pitching-Events, organisiert von StartHub, Hong Kong Startup Council und Cocoon, das Start-ups mit potenziellen Angel-Investoren in Kontakt bringt. Insgesamt fanden mehr als 40 Seminare, Workshops und Networking-Aktivitäten während des HKTDC Entrepreneur Day statt.

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Das 1966 gegründete Hong Kong Trade Development Council (HKTDC) ist eine halbstaatliche Non-Profit-Organisation zur Förderung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen Hongkongs und verfügt über ein weltweites Netz von über 40 Niederlassungen. In Frankfurt ist das HKTDC seit über 40 Jahren ansässig, seit 2008 mit dem Regionalbüro für Europa.

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