Einladung zur Herzwoche im Klinikum Ingolstadt

Herzrhythmusstörungen sind weit verbreitet und zählen daher zu den Volkskrankheiten.

BildJährlich werden in Deutschland fast eine halbe Million Menschen wegen Herzrhythmusstörungen in eine Klinik eingeliefert. Die mit Abstand am häufigsten vorkommende Herzrhythmusstörung ist das Vorhofflimmern. Allein in Deutschland leiden etwa 1,8 Millionen Menschen daran. Oft bestehen große Unsicherheiten darüber, ob Herzrhythmusstörungen harmlos oder lebensbedrohlich sind, wann und wie sie behandelt werden sollen und ob sie beseitigt werden können. Um über den aktuellen Stand der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten und deren Nutzen und Risiken zu informieren, veranstaltet das Klinikum Ingolstadt im Rahmen der bundesweiten Herzwochen zum Thema „Aus dem Takt: Herzrhythmusstörungen heute“ unter der Schirmherrschaft der Deutschen Herzstiftung am 20.11.2014 von 17-20 Uhr einen Informationsabend für Patienten, Angehörige und Interessierte. Die Kardiologen der Medizinischen Klinik I und IV werden unter der Leitung von Prof. Dr. Pfafferott und Prof. Dr. Seidl einen Überblick über den aktuellen medizinischen Kenntnisstand und die neuesten Entwicklungen in Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen geben. Anschließend besteht die Möglichkeit zur Besichtigung des speziell dafür mit modernster Technik ausgestatteten und vor kurzem neu eröffneten Herzkatheterlabors.

Herzrhythmusstörungen kann man mit Fehlzündungen eines Motors vergleichen. Der elektrische Taktgeber des Herzens bildet normalerweise seine Impulse regelmäßig, in Ruhe etwa 60-90-mal in der Minute. Man fühlt dies als Puls am Handgelenk oder am Hals. Fehlzündungen führen zu Extraschlägen und können völlig normal und harmlos sein. Der Taktgeber ist sehr störanfällig und kann durch verschiedene Krankheiten beeinträchtigt werden. Folge ist dann meist ein zu langsamer Herzschlag. Speziell Herzkrankheiten, aber auch angeborene Ionenkanalerkrankungen des Herzens, können Herzmuskelzellen so verändern, dass sie selbst zu Impulsgebern werden. Sie stören dann den normalen Herzschlag durch Extraschläge (unregelmäßiger Puls oder Aussetzer) oder Herzrasen (schneller Puls). Bei einigen angeborenen Herzrhythmusstörungen kommt es durch fehlgeleitete Impulse über zusätzliche Leitungsbahnen zu plötzlichem Herzrasen. Die Ursachen für Herzrhythmusstörungen sind also vielfältig und häufig liegen ihnen Erkrankungen mit Herzbeteiligung wie Bluthochdruck und Arteriosklerose zugrunde. Genauso ist der Übergang zwischen normal und krankhaft fließend. Krankhaft bedeutet aber nicht immer gefährlich. Hier ist der Kardiologe gefragt, der nach eingehender Untersuchung des Patienten entscheiden kann, ob eine Herzrhythmusstörung harmlos oder gefährlich ist.

Viele Patienten wissen überhaupt nicht, dass sie Herzrhythmusstörungen haben. Das ist besonders dann verhängnisvoll, wenn es sich um Vorhofflimmern handelt. Oft ist es erst der plötzlich einsetzende Schlaganfall, der die häufigste Herzrhythmusstörung zu Tage fördert. 30 000 Schlaganfälle werden pro Jahr in Deutschland durch Vorhofflimmern verursacht. Beim Vorhofflimmern werden die Vorhöfe des Herzens nicht mehr durch den Taktgeber erregt, sondern durch chaotisch kreisende elektrische Ströme in unregelmäßig, nur leicht zuckende Herzhöhlen verwandelt. Diese Art Stillstand führt zu einem verminderten Blutfluss in den Vorhöfen und so über eine verstärkte Blutgerinnung zur Gerinnselbildung. So entstandene Blutgerinnsel können sich aus dem Herzen lösen, Blutgefäße in verschiedenen Organen verstopfen und dadurch Organausfälle verursachen. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, Vorhofflimmern durch regelmäßiges Pulsmessen mit einem Blutdruckmessgerät oder von Hand zu erkennen und mit blutgerinnungshemmenden Medikamenten zu behandeln. Bedeutende Fortschritte bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen sind in den letzten Jahren gerade beim Vorhofflimmern gemacht worden. Hierzu zählen neue Medikamente zur Verhinderung von Schlaganfällen und die Katheterablation. Vor ca. 15 Jahren erstmals als experimentelles Verfahren in nur wenigen Kliniken angewandt, ist die Verödung von Störimpulsen in den Vorhöfen heutzutage bei der Behandlung von Vorhofflimmern nicht mehr wegzudenken. Bereits seit Anfang der 1990er Jahre hat sich die Zerstörung falscher Impulsgeber oder zusätzlicher Leitungsbahnen mittels elektrischen Stromes als Verfahren, mit dem im Gegensatz zu Medikamenten echte Heilungen erreicht werden können, immer mehr durchgesetzt. Ständig wachsendes Verständnis der Mechanismen des Vorhofflimmerns, gepaart mit immer besseren Verfahren zur Darstellung des Herzens und der Zielgenauigkeit der Katheter geführten Verödung haben die Katheterablation auch beim Vorhofflimmern zu einem Verfahren gemacht, das eine höhere Wirksamkeit als Medikamente besitzt, wenn es um dessen Beseitigung geht, ja zum Teils sogar Heilungen bewirken kann.

Einige Herzrhythmusstörungen lassen sich weder mit Rhythmusmedikamenten noch mit Katheterablation behandeln. Wenn ein langsamer Herzschlag mit Beschwerden wie Schwindel, Müdigkeit oder Ohnmachtsanfällen einhergeht, führt meist am Herzschrittmacher kein Weg vorbei. Doch spezielle Herzschrittmacher können nicht nur bei langsamem Puls helfen, sondern unter bestimmten Voraussetzungen auch bei Herzschwäche. Einige Formen von Herzrasen und der plötzliche Herztod erfordern ebenfalls andere Therapien als Medikamente oder eine Ablation. Dafür ist der implantierbare Defibrillator erfunden worden, der bei ausgewählten Patientengruppen nicht nur therapeutisch, sondern zunehmend auch prophylaktisch zum Einsatz kommt. All diesen Fragen und Aspekten zu dem spannenden Thema „Herzrhythmusstörungen“ wollen wir an diesem Informationsabend mit allen Interessierten nachgehen. Das Team der Kardiologie am Klinikum Ingolstadt freut sich auf einen diskussionsreichen Abend und den Dialog mit seinen Gästen.
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Medizinische Kompetenz, erstklassige Versorgung und individuelle Betreuung – im Klinikum Ingolstadt ist jeder Patient in guten Händen. Bestmögliche Behandlung und Therapie garantieren die national und international anerkannten Mediziner in den Kliniken und Instituten sowie den Belegkliniken.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der einzelnen Spezialisten ermöglicht umfassende medizinische Betreuung und Beratung. Auch in unvorhersehbaren Notfällen ist stets ein Spezialist vor Ort, und kurze Transportwege erhöhen den Komfort.
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Über:

Klinikum Ingolstadt GmbH
Herr Joschi Haunsperger
Krumenauerstraße 25
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