Paraguayischer Roman in deutscher Sprache veröffentlicht: „Blumen im Feuer“ von Nelson Aguilera

Nelson Aguilera ist erfolgreicher Schriftsteller, Theaterdarsteller und Lehrer in Paraguay

BildEr hat hat bereits rund 50 Buchtitel in verschiedenen Genres veröffentlicht, zumeist mit aktuellen Themen und oft einem didaktischen Anspruch. Nelson Aguilera versteht sich damit auch als Motivator für die Jugend, sich mit Literatur zu beschäftigen. Mit „Blumen im Feuer“ wurde nun das erste Buch von ihm aus dem Spanischen ins Deutsche übersetzt. Erschienen ist es im Januar 2018 es im Verlag BOD, übersetzt von der Paraguaykennerin und Hispanistin Irene Reinhold.

Dieses Buch des Autors, Theaterdarstellers und Lehrers Nelson Aguilera (* 1961 in Asunción) ist der erste Roman eines paraguayischen Schriftstellers in deutscher Sprache nach den Übersetzungen des weltberühmten Autors Roa Bastos. Der Roman liest sich nicht nur spannend, sondern zeigt in fiktionaler Weise zahlreiche Aspekte des Landes und ist einer der wenigen aktuellen Romane lateinamerikanischer Literatur für ein allgemeines Publikum.

Für Aguilera, der in Paraguay eine deutsche Schule besucht hat, geht ein Traum in Erfüllung: „Die Übersetzung meines Werkes erfüllt mich mit großem Stolz und Rührung. Die Übersetzungsarbeit ist wirklich exzellent und macht es möglich, dass man im deutschsprachigen Raum nun einen Roman aus dem gegenwärtigen Paraguay kennenlernen kann. Ich hoffe, dass die deutschsprachigen Leser das Buch mögen werden.“

„Blumen im Feuer“, 2013 erstmals in Asunción veröffentlicht, ist ein wunderbares „Einsteigerbuch“ für europäische Paraguay- und Lateinamerika-Interessierte. Die hochaktuelle Thematik des Romans hat die beiden Herausgeberinnen und Paraguayexpertinnen, Irene Reinhold und Kerstin Teicher, bewogen, den Roman des Gegenwartsautors in einer deutschen Übersetzung zu veröffentlichen.

Inhaltlich geht es in dem Buch darum, dass der harmonische Alltag der Familie Breglia in Paraguays Hauptstadt Asunción eines Tages durch einen kranken Jungen unterbrochen wird, der an der Tür um Essen bettelt. Beim Versuch, ihn und seine Familie zu unterstützen, treffen die Breglias auf immer mehr Jugendliche, die dem Crack verfallen sind. Die Familie beschließt zu helfen und den Spuren des sich immer weiter verbreitenden Drogenhandels nach¬zugehen. Sie stoßen dabei auf unheimliche Zusammenhänge mit den skrupellosen Erben der engsten Vertrauten von Diktator Stroessner…

Ein spannender Querschnitt durch die verschiedenen Gesellschaftsschichten, und am Ende bleibt die Einsicht: Man sieht sich stets zweimal im Leben.

Zwei Charakteristika der lateinamerikanischen Literatur finden sich auch in Aguileras Text wieder: der so genannte „Kostumbrismus“ und der magische Realismus. Im 19. und je nach Region bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts war es eine Art literarische Mode in Lateinamerika, die Lebens- und Denkweise des einfachen Volks auf manchmal leicht humoristische Weise in Erzählungen darzustellen. Nicht zuletzt stellten sich die Autoren damit intellektuell über die von ihnen beschriebenen Figuren und betonten ihre geistige Überlegenheit. Gleichzeitig jedoch sind diese Erzählungen für Leser von außerhalb eine wunderbare Quelle, um den Alltag der Lateinamerikaner näher mitzuerleben.

Aguilera eröffnet das Buch mit einer schon fast einem deutschen Schulaufsatz anmutenden Passage über das Wetter und streut immer wieder Szenenbeschreibungen aus dem Alltag in seine Handlung: der allgegenwärtige Mate- bzw. Tererékonsum, das Zusammensitzen an kalten Winterabenden, der Besuch von Bettlern an der Haustür ebenso wie die rauschenden Feste der oberen Zehntausend, die reißerischen Nachrichten der Boulevardmedien und nicht zuletzt die Unwetter, die besonders in den Sommermonaten für Ausnahmezustände sorgen. Es gibt besonders viele Einblicke in den Alltag der jungen Menschen, sowohl in der Gegenwart als auch in der Elterngeneration, die ihre Jugend noch unter der Herrschaft des deutschstämmigen Diktators Alfred Stroessner erlebte.

Aguilera und sein Werk aus der Sicht der politischen Elite Paraguays sind umstritten. Seine offene Kritik an korrupten Machenschaften in der Oberklasse, die insbesondere eine unabhängige Rechtsprechung nahezu unmöglich machen, beschwört quasi naturgemäß Konflikte herauf. Dies haben auch andere Autoren bereits erlebt. Anders als in Europa, wo es zum Alltag gehört, auch kritische Aspekte anzusprechen, wird dies in Südamerika fast als Landesverrat betrachtet. Der Inhalt des Buches ist Fiktion und beruht auf keinen lebenden Persönlichkeiten. Dennoch gibt es natürlich – wie in nahezu jedem anderen Land der Welt auch – Drogenprobleme, Korruption und ähnliches. Die Freiheit, über diese Themen zu sprechen und zu schreiben, auch wenn sie Fiktion sind, zeugt von Souveränität und der Bereitschaft des Landes, eben diese Probleme zu überwinden. Dies ist ein großartiges und positives Signal, das mit dieser Übersetzung hoffentlich in der deutschsprachigen Literaturwelt großen Anklang finden wird.

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Über:

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